💡 Diese Seite beschreibt die aktuelle Version orcuScooter 1.0.

Für mehr Infos zur alten Version (beta 0.5) sowie für Hintergrundinfos zur gesamten Projektidee, siehe diese Seite.

orcuScooter 1.0


Der orcuScooter (kurz für "Orcular Scooter") ist ein recyclebarer, leicht reparierbarer, modularer Open-Source-Tretroller.

Bereits 2023 wurde eine ältere Version "beta 0.5" entwickelt und gebaut. Diese Version hatte noch einige Schwächen, vor allem war der Roller noch nicht stabil genug, um sicher darauf zu fahren.

Doch schon diese beta-0.5-Version hatte entscheidende Merkmale, die sich auch in der Version 1.0 wiederfinden:


  • ein Deck aus Recyclingkunststoff, CNC-gefräst
  • wiederverwendbare und recyclebare Aluminium-Vierkantprofile
  • 3D-gedruckte Elemente aus recyclebaren Materialien


Zudem wurde komplett auf schwer trennbare Kleb- und Schweißverbindungen verzichtet, stattdessen sind alle Bauteile nur durch Steck- oder Schraubverbindungen montiert, was den Tretroller leicht reparierbar, modular aufrüstbar und auch zerlegbar macht. Damit sind seine Teile sortenrein trennbar und recyclebar.

Die Version 1.0 wurde 2025 entwickelt und veröffentlicht und enthält zahlreiche Verbesserungen:


  • Komplett überarbeitete, stabile Rahmenkonstruktion aus Aluminium-Konstruktionsprofilen (T-slot)
  • 3D-gedruckte Elemente aus Nylon (PA12) - ein Kunststoff, der sehr robust ist, hohe Belastungen aushält und gleichzeitig sehr gut recyclebar ist
  • eine Bremse am Hinterrad
  • ein höhenverstellbarer Lenker
  • ein Klappmechanismus, mit dem sich der Tretroller auf eine kompakte Größe zusammenklappen und transportieren lässt
  • Komplett neu erstelltes CAD-Modell in der zu dem Zeitpunkt neusten Version von FreeCAD (1.0)
  • Erstmals wurde das Projekt als Open-Source-Hardware veröffentlich (auf GitHub, Link siehe unten)


▶️ Making-of Video

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📄 Open-Source-Dokumentation


Auf GitHub ansehen ➜

Orcular-Designkonzept und Fab Factory


Der orcuScooter ist Teil des Orcular-Projekts. Bei dem Orcular-Projekt soll nicht nur dieser Tretroller, sondern viele weitere Produkte entwickelt werden (z.B. wurde bereits ein Seifenspender, der orcuDispenser, entworfen und veröffentlicht).

Die Orcular-Produkte sollen dabei drei Kriterien erfüllen:


  • Circular Design
    Das Produkt soll kreislauffähig sein, d.h. leicht reparierbar, leicht demontierbar und sortenrein trennbar, die Komponenten jeweils recyclebar und/oder wiederverwendbar, keine Klebverbindungen (nur Steck- und Schraubverbindungen).
    Komponenten, die potenziell Abrieb und Mikroplastik in der Welt hinterlassen können (wie z.B. Reifen oder Bremsklötze) sollten möglichst aus biologisch abbaubaren Stoffen bestehen (Konzept "technischer und biologischer Kreislauf" nach Cradle-to-Cradle)

  • Open Source Hardware
    Das Produkt (inkl. der FreeCAD-Datei) soll auf einer online zugänglichen Plattform (z.B. GitHub) mit einer Open-Source-Hardware veröffentlicht sein. Dokumentationen (Texte, Bilder, Bauanleitungen etc.) sollten mit einer Creative Commons Lizenz veröffentlicht sein.

  • Digitale Fertigung
    Möglichst viele Komponenten sollten mit Maschinen der digitalen Fertigung herstellbar sein, also z.B. 3D-Drucker, Lasercutter oder CNC-Fräsmaschinen. Die Dateien dafür sollten ebenfalls im Open-Source-Hardware-Verzeichnis veröffentlicht sein.


Auf diese Weise ist es Menschen auf der ganzen Welt möglich, das Produkt kostenfrei nachzubauen. Der Bau sollte in den meisten Fab Labs oder offenen Werkstätten möglich sein. Je nach Ausstattung ist evtl. die Nutzung mehrerer Fab Labs oder Werkstätten erforderlich.

Die langfristige Vision des Orcular-Projekts sieht jedoch vor, dass die Produkte in einer "Fab Factory" (oder in mehreren Fab Factories) hergestellt werden.

Als „Fab Factory“ beschreibe ich meine Idee für eine Produktions- und Recyclingstätte, in dem mit 3D-Druckern, CNC-Fräsen, Lasercuttern und Plastik-Recyclingmaschinen Produkte aus der Orcular-Bibliothek hergestellt und an Menschen verkauft werden, wahlweise als Bausatz in Einzelteilen zum Selbstmontieren oder als fertig montiertes Produkt.

Gleichzeitig soll die Fab Factory nicht nur produzieren und verteilen, sondern auch zurücknehmen und recyceln (z.B. kaputte Bauteile oder ganze Produkte). Dadurch soll eine lokale Kreislaufwirtschaft gefördert werden mit einem Satz an Produkten, die keinen Müll erzeugen, sondern immer wieder aus recycelten Stoffen hergestellt werden. Die Produkte in der Open-Source-Bibliothek von Orcular sollen dabei stetig weiterentwickelt werden, auch mit Input und Unterstützung der Community, also den Produkt-Nutzer:innen.

Veröffentlichung als Open Source Hardware


Der orcuScooter wurde im Oktober 2025 als Open Source Hardware
auf GitHub veröffentlicht.

Darin enthalten ist auch das FreeCAD-Modell, das heruntergeladen und mit der kostenlosen Open-Soure-Software FreeCAD geöffnet und bearbeitet werden kan
In dem Verzeichnis liegen auch alle Dateien, die zur Herstellung notwendig sind (z.B. STL-Dateien für den 3D-Druck) sowie eine Teileliste.

Zudem gibt es eine ausführliche, bebilderte
Bauanleitung, die die Montage der Teile Schritt für Schritt erklärt.

Das Produkt "orcuScooter" an sich verfügt über eine Open-Source-Hardware-Lizenz (CERN OHL), die Dokumentation über eine Creative-Commons-Lizenz. Damit ist gewährleistet, dass andere Personen das Projekt nutzen, bearbeiten, verändern und erweitern können, auch für kommerzielle Zwecke. Durch die Lizenzen ist gleichzeitig vorgeschrieben, dass modifizierte Versionen des Produkts unter den gleichen Lizenzen veröffentlich werden müssen, um den langfristigen Erhalt als Open-Source-Projekt zu gewährleisten.


📄 Open-Source-Dokumentation


Auf GitHub ansehen ➜

Designed mit Open Source Software


Nicht nur der orcuScooter selbst ist open source (er wurde als Open Source Hardware veröffentlicht), sondern bei der gesamten Entwicklung des orcuScooter und des Orcular-Projekts wurde konsequent nur Open Source Software eingesetzt.


  • FreeCAD für CAD-Modellierung
    Das CAD-Modell des orcuScooter wurde komplett in FreeCAD 1.0 konstruiert

  • Blender für 3D-Design und -Animation
  • Entwürfe und 3D-Skizzen während des Produktdesign-Prozesses wurden oft in Blender erstellt
  • Rendering von Bildern für Website, Präsentationen etc. (Ablauf: STL-Export aus dem FreeCAD-Modell heraus, STL-Import in Blender, Texturierung, Beleuchtung, Bild-Rendering)
  • 3D-Video-Animationen: Das orcuScooter-Modell wurde in Blender animiert und die Videos in Blender gerendert

  • Inkscape für Vektorgrafikbearbeitung
  • Aus dem FreeCAD-Modell heraus wurden SVG-Vektorgrafiken exportiert (für das CNC-Fräsen) und die Datei in Inkscape weiter bearbeitet
  • Das Orcular-Logo wurde in Inkscape als SVG-Datei erstellt

  • Krita für Rastergrafikbearbeitung
    Grafiken, z.B. für die Website und Präsentationen, wurden in Krita bearbeitet oder erstellt

  • Kdenlive für Videoschnitt
    Die Blender-Animationen und mit Kameras aufgezeichnete Videos wurden in Kdenlive zu einem
    Video zusammengeschnitten.

▶️ Making-of Video

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Ausblick


Als nächster Schritt sollen Teile, über die potenziell Abrieb von Mikroplastik in die Umwelt gelangen kann, aus Biokunststoff gefertigt werden. Das betrifft im Falle des orcuScooter vor allem den Bremsklotz sowie die äußere Schicht der Räder/Reifen.

Hierzu wurden bereits Versuche durchgeführt und ein Biokunststoff besorgt. Aktuell wird daran gearbeitet, den Biokunststoff zu verarbeiten und daraus Bremsklötze und Reifen zu fertigen.


Des Weiteren soll der orcuScooter an vielen Stellen präsentiert und mithilfe von möglichst vielen Beteiligten stetig verbessert und erweitert werden. Auch Bauworkshops oder Hackathons sind denkbar (bei Interesse einer Zusammenarbeit gerne über das Kontaktformular melden).


So können z.B. Verbesserungen entstehen, die den Roller stabiler/robuster, langlebiger hinsichtlich Verschleiß, kostengünstiger, leichter, einfacher zu fertigen usw. machen.
Zudem können noch gänzlich neue Komponenten und Module entstehen, z.B. Handyhalter oder Getränkehalter für den Lenker, Leuchten/Lampen, Tragegurte etc.

Mit der Zeit sollen weitere Versionen veröffentlicht werden (z.B. eine Version 1.01 bei kleineren Updates und Verbesserungen oder eine Version 1.1 bei einem größeren Entwicklungsschritt mit neuen Features).


Die Website ist noch fleißig im Aufbau!


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